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10437 Berlin
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Inhaber: Heike Röminger & Ingo Herrmann GbR
USt.-Id.: DE 278 359 945
Woher kommen eigentlich all die Anhänger von QAnon, Querdenkern und Verschwörungstheorien?
Der Schriftsteller und Essayist Karl-Heinz Ott geht den Ursprüngen und dem Wiedererstarken ultrakonservativen und reaktionären Denkens auf den
Grund - ein (er)kenntnis und faktenreiches Buch.
Martin Heidegger und Carl Schmitt gelten Ott dabei als Meilensteine; vor allem aber Leo Strauss, ein Philosoph, der in Europa kaum, in Amerika und China
dafür umso mehr gelesen wird: es geht um die Vorstellung, dass individuelle Interessen und der Pluralismus sich dem Staat unterordnen müssten.
Misstrauen in die Demokratie, Radikalisierung, autoritäre Staatsmodelle - hat die Aufklärung ihren Zweck verfehlt?
Die Kritik reaktionärer Denkschulen beginnt im 15. Jahrhundert, als Martin Luther und später Descartes die Dogmen der Kirchen infrage stellten.
Doch Ott untersucht nicht nur die frühen Konservativen. Er schlägt einen Bogen über Don Quichote (und den Unsinn von Fiktion in allen Romanen) und das Dandytum
als individuelle Behauptung eines Lebens bis hin zum Schamanen im Kapitol und dem Wiedererwachen des "starken Mannes" von Trump bis Orban.
Schwerpunkt seiner Betrachtungen ist dabei die westliche Welt.
Ordnungsverlangen wird über den individuellen Freiheitsdrang gestellt; Entartung und Dekadenz des Westens wird entlarvt - meint damit aber die individuelle
Freiheit uund Pluralismus.
Die Antimoderne ist so alt wie die Moderne. Die Vernunft kann nur dann die Oberhand behalten, wenn sie ihre Gegner kennt.
Grundsätzlich aber gelte es, möglichst viel zu diskutieren, und Konsens herzustellen, findet Ott: "das wäre schon der ideale Weg".
Ein erhellendes, gut lesbares und dabei sehr unterhaltsames Buch. (V.G.)
Betreff: Verfluchte Neuzeit